Welcher Kindergärten und Schulen sind in Hamburg besonders auf hörbehinderter Kinder und Schüler:innen ausgerichtet? Hier finden Eltern eine erste Orientierung sowie Initiativen zur Umsetzung gelingender Inklusion.
Die Elbkinder-Kita Holmbrook ist eine auf die Förderung und Betreuung hörgeschädigter Kinder spezialisierte Einrichtung mit einem bilingualen Konzept. Es findet dort lautsprachlich orientierte Förderung statt und alle Kinder haben die Möglichkeit, Gebärden in für sie bedeutsamen Alltagssituationen zu lernen und sie für ihre Kommunikation einzusetzen.
Auch in vielen anderen Elbkinder-Kitas werden Kinder mit Hörschädigung betreut und gefördert. Pädagogische und therapeutische Mitarbeitende arbeiten nach dem alltagsintegrierten Therapiekonzept der Elbkinder, das Pädagogik und Therapie verbindet.
Das Angebot der Elbschule richtet sich an Babys, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche mit einer Hörschädigung. Das schulische Angebot gliedert sich in zwei Abteilungen: Abt. I für lautsprachlichen Unterricht und Abt. II für bilingualen Unterricht. Seit 2016 gibt es in der lautsprachlichen Abteilung als Schulversuch auch inklusive Klassen für Schüler:innen mit und ohne Hörbehinderung. Weiterhin werden hörbehinderte Kinder und Jugendliche mit zusätzlichen Förderschwerpunkten beschult.
Neben dem schulischen Angebot gibt es auch eine Beratungsabteilung (Abt. III). Sie umfasst die Frühförderung, Pädagogische Audiologie und ambulante Beratung und Unterstützung Hörbehinderter an allgemeinen und berufsbildenden Schulen.
Im Herbst 2017 gab es eine Volksinitiative mit der Zielsetzung, gutes Lernen in der Inklusion für alle Kinder zu ermöglichen. Nachdem die Bürgerschaft den zwischen der Volksinitiative und SPD/Grüne ausgehandelten Kompromiss beschlossen hatte, verzichtete die Volksinitiative auf weitere Schritte und hat sich damit offiziell aufgelöst.
Die ehemaligen Mitglieder der Volksinitiative engagieren sich weiterhin für die Verbesserung der schulischen Inklusion und setzen sich für die konsequente Umsetzung des o.g. Bürgerschaftsbeschlusses ein.
Im November 2014 hat sich das Bündnis gegründet, um die Inklusion an Schulen wieder ins Gespräch und auf die Agenda der Politik zu bringen. Mehr als 20 Organisationen, u. a. Elternkammer, GEW, wie auch die Initiatoren dieser Seite, sind dort vertreten.
Bei den regelmäßigen Treffen werden aktuelle Themen diskutiert, Positionen und Erfahrungen unter allen Beteiligten ausgetauscht, gemeinsam Positionspapiere entwickelt sowie Fachtagungen geplant.
Die Stadtteilschule Hamburg-Mitte bietet seit über vierzig Jahren hörgeschädigten Schüler:innen von Jahrgang 5 bis zur gymnasialen Oberstufe eine besondere Form der Inklusion, u. a. kleine
Lerngruppen. Seit dem Schuljahr 2014/2015 gibt es in enger Zusammenarbeit mit der Elbschule eine bilinguale Klasse in der Oberstufe, in der auch gehörlose SchülerInnen inklusiv beschult werden.